Im Teilvorhaben A „Soziotechnische Faktoren der regionalen Energiewendeplanung und Transdisziplinäre Integration“ (Plan/Soztec) des Öko-Instituts untersuchen wir Schnittstellen und Wechselwirkungen zwischen sozialen und technischen Faktoren der Energiewendeplanung. Die Arbeiten im Teilvorhaben gewährleisten den Einbezug gesellschaftlicher Aspekte in eine innovative Planungspraxis. Dafür entwickeln wir gemeinsam mit Praxisakteuren lokal angepasste Kommunikations- und Beteiligungsformen und erproben diese in Teilen.
- Das Arbeitspaket 1 beinhaltet das Projektmanagement sowie die Kommunikation zwischen den Projektpartnern inklusive der Organisation von Projekttreffen.
- Zudem wird im Arbeitspaket kontinuierlich zu Zwischenergebnissen berichtet und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortet.
- Beteiligte Partner: Öko-Institut, ILS, IKEM
- Im Arbeitspaket 2 wird eine ganzheitliche Strategie zur reflexiven Begleitung des gesamten Forschungsprozesses in enger Kooperation mit den Projektpartnern und den Praxisakteuren in den Modellregionen entwickelt. In diesem Prozess werden die inhaltlichen Arbeiten und die Methodenauswahl zur Zusammenarbeit zwischen Forschung, Praxis und Gesellschaft hinsichtlich erforderlicher Anpassungen reflektiert, um eine gute Zusammenarbeit und ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen.
- Im Rahmen der reflexiven Begleitung werden maßgeblich interne und externe Reflexions-Workshops durchgeführt. So soll sowohl zwischen den Projektpartnern als auch im engen Austausch mit den Praxisakteuren ein Modus kritischer Reflexion etabliert werden. Zu diesen Reflexions-Workshops werden über die Modellregionen hinaus, auch überregionale Akteure und bayrische Stakeholder eingeladen. Diese „Referenzgruppe Bayern“ begleitet über alle drei Forschungsphasen hinweg die Arbeiten in den Modellregionen, um bayrische Anforderungen in den Prozess einzuspeisen. Zudem werden Projektleitende anderer, ähnlich gelagerter Vorhaben zur Reflexion eingeladen.
- Beteiligte Partner: Öko-Institut, ILS, IKEM
- Im Arbeitspaket 3 werde die spezifisch mit unterschiedlichen regenerativen Energietechnologien (z. B. Windkraft, Freiflächen-, Floating- oder Agri-PV) verbundenen gesellschaftlichen Anforderungen unter Berücksichtigung regionaler Identitäten, techno-ökonomischer Faktoren und Energiekulturen identifiziert. Hieraus sollen regionalspezifische raum- und kultursensible Planungs- und Partizipationsansätze (weiter-)entwickelt werden. Das Arbeitspaket ist die zentrale Schnittstelle zur Zusammenführung der Untersuchungen in den Modellregionen.
- Das Herzstück des Arbeitspakets sind die partizipativen Planungslabore in den Modellregionen. In diesen werden Planungselemente kollaborativ, also gemeinsam mit gesellschaftlichen Akteuren sowie der Planungspraxis, entwickelt und punktuell erprobt. Ziel ist dabei, die gesellschaftlichen Anforderungen an eine akzeptable Flächenausweisung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen, an präferierte Energietechnologien und an Beteiligungsverfahren mit techno-ökonomischen Potenzialen und regulatorischen (formellen) Rahmenbedingungen sowie (informellen) Gestaltungsoptionen zu verknüpfen. In den Planungslaboren werden die Ergebnisse der Projektpartner inhaltlich zusammengeführt, um gemeinsam mit den Praxisakteuren regional passende Wege der Energiewendeumsetzung vor Ort zu erarbeiten.
- Beteiligte Partner: Öko-Institut, ILS, IKEM
- In Arbeitspaket 6 werden die Potenziale erneuerbarer Energien in den Fokusregionen ermittelt. Ebenso wird der regionale Beitrag zur Dekarbonisierung des deutschen Energiesystems erarbeitet. Das Arbeitspaket soll aufzeigen, welche Rollen und Strategien Regionen anwenden können, um diesen Beitrag zu leisten.
- Basierend auf den Ergebnissen der Planungslabore wird ein Verteilungsszenario für erneuerbare Energien erstellt. Grundlage dafür sind die in den Regionen als akzeptabel beurteilten Flächentypen für erneuerbare Energien.
- Beteiligte Partner: Öko-Institut
Im Teilvorhaben B „Planungswissenschaftliche Faktoren der regionalen Energiewendeplanung und Regulierung“ (Plan/Reg) des ILS analysieren wir planerische Instrumente und Regularien, die bei der partizipativen Gestaltung der Energiewende in den Modellregionen zum Einsatz kommen.
- Arbeitspaket 4 analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und Planungsinstrumente für die Flächenausweisung erneuerbarer Energien in den Modellregionen. Ziel ist es, bestehende Instrumente zu identifizieren und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort hinsichtlich ihres Beitrages zur Energiewende zu bewerten. Vorbereitend werden hierfür Schlüsseldokumente wie Pläne und Gesetze untersucht.
- Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Untersuchung der Governance-Prozesse und der institutionellen Rahmenbedingungen anhand leitfadengestützter Interviews mit relevanten Akteuren aus der regionalen und kommunalen Planung. Das Arbeitspaket integriert die Ergebnisse in die partizipativen Planungslabore aus Arbeitspaket 3. Gemeinsam werden dabei Anforderungsprofile und Lösungsstrategien entwickelt, geprüft und Anpassungsbedarfe des bisher genutzten planerischen Instrumentariums identifiziert. Das Ziel ist die Optimierung planerischer Vorgehensweisen durch das Aufzeigen von Handlungsspielräumen zur Integration regionaler Identitäten und Energiekulturen für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in den Modellregionen.
- Beteiligte Partner: ILS, Öko-Institut e.V.
Im Teilvorhaben C „Kulturhistorische Faktoren der regionalen Energiewendeplanung und Energiekulturen“ (Plan/EnKultur) des IKEM wenden wir systematisch und modellbildend kulturwissenschaftliche Methoden in der Energieforschung an. Dabei ermitteln wir, ob sich in der jeweiligen kulturellen Energiegeschichte in den Regionen Entwürfe für zukunftsgewandte Energienarrative abzeichnen.
- Arbeitspaket 5 erschließt die regionale Energiegeschichte und -kultur, indem es industriekulturelle Zeugnisse, Traditionen von Energie und Ressourcen, Kunst, Literatur und Film in den Blick nimmt. So werden die regionalen Energiekulturen sichtbar, die im kulturellen Gedächtnis hinterlegt sind. So erhalten wir neue Erkenntnisse über die Regionen hinsichtlich ihrer gegenwärtigen Einstellungen, Präferenzen und Vorbehalte im Zuge von Energieentwicklungen und Maßnahmenplanung.
- In einem zweiten Schritt erfolgt eine Medienanalyse in den digitalen Archivbeständen der regionalen Presse. Hier zeichnet sich umfangreiches Quellenmaterial ab, das wir systematisch nutzen wollen, um das Verhältnis von Energiewende und Gesellschaft zu konkretisieren. Die Quellen werden einer qualitativen und quantitativen ausgewertet. Die so erarbeiteten Profile generieren nicht nur Wissen über die jeweilige Region, sie dienen auch der Anlage eines komparativen Rasters der drei Kulturräume. Dieses wird im Projekt wissenschaftlich ausgewertet und gibt Impulse für die Formulierung neuer Ansätze in der Energieforschung.
- Beteiligte Partner: IKEM, Öko-Institut e.V..
- Ein Hauptvorhaben von AP7 ist der „Atlas Energievisionen“. Hier geht es um die Erstellung und das Design von Karten, schließlich ist der kleinste gemeinsame Nenner aller inhaltlichen Arbeitsgebiete die jeweilige Modellregion. Entsprechend werden Grundkarten verwendet, die je AP thematisch variiert werden. Wie man es von Atlanten und thematischen Karten kennt, werden dabei Synchronien und Koinzidenzen innerhalb einer Region sowie komparative Dimensionen zwischen den Regionen sichtbar. Das Herzstück dieser Karten bilden die „Energiezukünfte“. Hierbei werden lokal ermittelte Potenziale und vorhandene Narrative sowie Zukunftsvisionen aufbereitet und visualisiert, um so Identitäten postfossiler Energieregionen zu entwerfen.
- Beteiligte Partner: IKEM, Öko-Institut e.V.